Das Naturschutzgebiet Wurmtal

liegt nördlich der Stadt Aachen auf dem Gebiet der Städte Würselen und Herzogenrath zu beiden Seiten des Flusses Wurm. Das Naturschutzgebiet Wurmtal südlich von Herzogenrath ist ca. 445 ha groß und wird in weiten Teilen von frei schwingenden Flußmäandern der Wurm in der offenen Talaue geprägt. Bereits 1989 wurde das Wurmtal als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das NSG Wurmtal nördlich von Herzogenrath ist ca. 19 ha groß und befindet sich im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Die Wurm fließt dort als unverbauter Tieflandfluss in einem Silberweiden-Aubruchwald.

Der unverbaute Talraum der Wurm ist teilweise nur wenige hundert Meter breit und die Bebauung der Siedlungen reicht oftmals bis unmittelbar an die häufig bewaldeten Hänge heran. Die Wurm mit ihren krautreichen Uferlinien weist durch viele Steiluferabbrüche und Anlandungen einen ökologisch sehr bedeutsamen Strukturreichtum auf. Überhängende Abbruchkanten und breite, mit Kies und Geröll überdeckte Anlandungen kennzeichnen ihren Verlauf und belegen eindrucksvoll eine Fließgewässerdynamik, die landesweit kaum ein zweites Mal so vorgefunden wird.

Wegen der in den Kies- und Sandanlandungen der Wurm befindlichen Nahrung wirkt das Gewässer besonders anziehend auf bestimmte, teils seltene Vogelarten wie z. B. den Flussuferläufer, den Waldwasserläufer, die Bekassine sowie den Wasserpiper. In den Uferabbruchkanten der Wurm findet auch der seltene Eisvogel, der als Brutvogel im Wurmtal vorkommt, ideale Nistmöglichkeiten.
Als stark gegliederter Naturraum hebt sich das Wurmtal deutlich von der umgebenen, ausgeräumten Bördelandschaft mit hoher Siedlungsdichte ab und ist deshalb nachweislich von überregionaler Bedeutung für Durchzügler und überwinternde Vögel sowie wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl teils seltene Pflanzen und Tiere. Darüberhinaus weist es noch eine große Anzahl naturräumlicher und geologischer Besonderheiten auf.

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